Holz hat mich schon in früher Jugend fasziniert. Mit 14 Jahren habe ich mit einem befreundeten Schreiner Möbel für unsere Jugendzimmer gebaut. Das hat mir viel Freude bereitet und auch danach war ich handwerklich aktiv, auch wenn ich beruflich einen kaufmännischen Weg eingeschlagen habe. Während meines Studiums habe ich in den Semesterferien in einer Schreinerei gearbeitet und dort viel gelernt. Eine alte Drehbank – noch mit Flachriemen angetrieben – habe ich wieder flott gemacht und mich dort mit dem Virus des Drechselns infiziert.
Irgendwann – vor vielleicht 20 Jahren – habe ich einen Eigenbau einer Drechselbank erstanden und wieder etwas mit dem Drechseln begonnen. Richtig los ging es dann, als ich mir Anfang 2013 eine „richtige“ Drechselbank und einige gute Drechseleisen zugelegt habe. Das war ein richtiger Quantensprung.
Auf Drechsler- und Werkstatttreffen mit fachmännischer Begleitung sowie mehreren Wochenend-Workshops mit erfahrenen Drechslern habe ich vieles erlernt und in vielen Stunden in meiner Werkstatt geübt und vertieft. Es ist sehr praktisch, wenn diese im Haus ist. Man übt oft die Handhabung verschiedener Drechselwerkzeuge und -techniken. Beim Üben des Übergangs von einem rechteckigen Holzstücks auf einen Rundstab habe ich festgestellt, wie genau man mit einem kleinen Meißel arbeiten kann. So habe ich dann mit filigraneren Teilen wie Kugelschreiber und Füller angefangen – ein sehr interessantes Gebiet.
Drechseln ist ein gestalterisches Hobby, welches moderne Holzverarbeitung und Kunsthandwerk zusammenbringt. Sogar in Adelskreisen war drechseln eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. In den Königs- und Fürstenhäusern war dann ein Hofdrechsler mit der Aufgabe betraut, Angehörige der Adelsfamilien im Drechseln zu unterrichten.
Wenn man anderen Drechslern über die Schulter schaut oder auf Filmen im Internet ist es faszinierend, zuzuschauen. Es sieht immer so einfach aus – ist es aber nicht!